Mietenwahnsinn – Gespräch mit Holm, Feldtkeller und Soehlke am 25.9.

Von steigenden Mieten und fehlendem bezahlbarem Wohnraum sind immer mehr Menschen meist in größeren Städten betroffen. Auch in Tübingen, wo seit Jahren eine im Vergleich zu anderen Städten recht innovative Stadtentwicklungspolitik gemacht wird, sind die Mieten die letzten Jahre stark gestiegen.
Wir haben Andrej Holm von der Humboldt-Universität Berlin eingeladen, um grundsätzliche und aktuelle Prozesse auf dem Wohnungsmarkt und deren Folgen für die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum darzulegen. Ausgehend
davon wird er Schlußfolgerungen in Richtung eines Wohnens als nicht marktförmig organisierte Soziale Infrastruktur zur Diskussion stellen. Dazu haben wir Andreas Feldtkeller eingeladen, aus der Sicht des ehemaligen Tübinger Stadtsanierers diese Darstellungen und Schlußfolgerungen vor dem Hintergrund der Tübinger Situation zu kommentieren, sowie den aktuellen Baubürgermeister der Stadt Tübingen, Cord Soehlke.

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Wohnpolitische Forderungen zur Kommunalwahl

Wohnraumknappheit und im Bundesvergleich extrem hohe Mieten sind in Tübingen trotz reger Bautätigkeit drängende Probleme. Besonders betroffen sind davon nicht nur Geringverdienende, Alleinerziehende, Arbeitslose und Flüchtlinge, sondern auch Familien und Menschen mit mittleren Einkommen, die sich das Wohnen in Tübingen heute kaum mehr leisten können. Verstärkt investieren institutionelle Anleger in Mietwohnungen und erwirtschaften damit immense Renditen (z.B. im Depot oder den Ammerterrassen) – zu Lasten der oben genannten gesellschaftlichen Gruppen. Für die meisten Wohnungssuchenden ist der Erwerb von Eigentum auch keine Option: Zu hoch sind die Quadratmeterpreise und die Baukosten inzwischen. Nicht zuletzt machen sich auch die Auswirkungen des Verkaufs von über 400 Wohnungen der LBBW an die börsennotierte Patrizia Immobilien AG auf das Mietniveau bemerkbar. Neue Luxusprojekte entstehen auf ehemaligen Landesflächen im Rotbad und in der Haußerstraße.
Daher muss „Bezahlbares Wohnen“ vor diesen Hintergründen eine entscheidende Rolle im Kommunalwahlkampf spielen! Wir fordern die im Gemeinderat vertretenen Parteien und Gruppierungen auf, auf diesem Feld aktiv zu werden und neue Handlungsspielräume zu eröffnen. Die Einrichtung einer Wohnberatungsstelle und die im Haushalt zur Förderung günstigen Wohnraums eingestellten Mittel von 800.000€ sehen wir als erste Schritte in diese Richtung.
Unsere darüber hinausgehenden Überlegungen möchten wir im Folgenden darlegen.
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Radiointerview : Stadtfest Tübingen 5.-6. Juli 2013

titelbild-4-haeuser-projekt-Kopie-640x250„Im Interview mit der Wüsten Welle stellen vier Bewohner des Vier-Häuser-Projekts das relativ junge Projekt vor. Wie sind die Kontakte zu den anderen Wohnprojekten in Tübingen und wie ist das Verhältnis zur Nachbarschaft? Welche kleineren Projekte laufen innerhalb des Hauses und was unterscheidet sie vielleicht auch von anderen Häusern? Hört selbst! unter : https://lokalmagazin.wueste-welle.de/2013/07/22/das-vier-hauser-projekt-stadtfest-2013/

Gemeint Sind Wir Alle

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GEMEINT SIND WIR ALLE!
Rechte und rassistische Aktivitäten nehmen zu – Angriffe auf eine offene Gesellschaft!

In den letzten Wochen und Monaten nehmen rassistische und faschistische  Angriffe in Bayern zu. Die organisierte Neonazi-Szene agiert zunehmend offen und aggressiv.

In München, wo derzeit der Prozess gegen den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) geführt wird, kam es im April und Mai zu mehreren Attacken von Neonazis. Unter anderem wurden die Fenster des Wohnprojekts „Ligsalz 8“ eingeworfen, Nazi-Parolen in die Fenster eingeritzt und die gesamte Fassade mit Farbbeuteln beworfen. In Nürnberg wurde im Mai die Gedenktafel für die Opfer des NSU mit rechten Aufklebern beklebt und in Bamberg eine türkische Familie angegriffen und verletzt.

Solche Angriffe treffen wenige, Einzelne. Sie sind aber Angriffe auf uns alle und auf eine offene, antirassistische Gesellschaft!

Wir haben als 4-Häuser-Projekt den Aufruf „Gemeint sind wir alle!“ unterzeichnet:
https://www.gemeint-sind-wir-alle.de

Klaus-Novy-Preis für das Mietshäuser Syndikat

Am Tag der Genossenschaften dem 07. Juli 2012, im Jahr der Genossenschaften, welches letztes Jahr von der UNO ausgerufen wurde, hat das Mietshäuser Syndikat den Klaus Novy Preis für Innovationen beim genossenschaftlichen Bauen und Wohnen erhalten. Der Preis wird alle fünf Jahre vom Spar- und Bauverein eG in Solingen, der zweitgrößten Wohnungsgenossenschaft in NRW vergeben und ist mit 3.000 € dotiert.

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Leserbrief zum Verkauf der LBBW-Wohnungen

Als Bewohner_innen des 4-Häuser-Projekts, einem Wohnprojekts im Mietshäuser Syndikat, wollen wir unseren Unmut und unsere Entrüstung über das Verfahren beim bislang größten Immobilienverkauf Baden-Württembergs – die 24000 Wohnungen der Landesbank – zum Ausdruck bringen. Unter größter Geheimhaltung läuft  aktuell die entscheidende Phase des Verkaufs von Wohnraum für 60000 Menschen und es steht zu befürchten, dass ein Augsburger Immobilienspekulant das Rennen macht. Die Landesregierung scheint der Tatsache bisher gleichgültig gegenüber zu stehen, dass hier im ganz großen Stil bezahlbarer Wohnraum zunichte gemacht wird.

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Direktkredit der Stadt als Modell?

Das Vier-Häuser-Projekt und das Mietshäuser Syndikat werden  im Zusammenhang mit der Diskussion um den Umgang mit den LBBW Wohnungen in der Badische Zeitung aus Freiburg als Modell für „unkonventionelle Lösungen“ genannt. Insbesondere der Direktkredit der Stadt Tübingen scheint seine politische Wirkung zu tun:

„In Freiburg sind sich die Parteien weitgehend einig: Die Wohnungen
sollen unter öffentlicher Kontrolle bleiben. Dazu gibt es einige
Vorschläge. So hat die SPD-Fraktion Ende August angeregt, ein
„Freiburger Konsortium“ mit der Stadtbau und Wohnungsgenossenschaften
wie dem Bauverein Breisgau zu bilden oder auch das Mietshäusersyndikat
einzuschalten. Dieses hatte etwa in Tübingen im Herbst 2010 zusammen
mit Bewohnern vier LBBW-Häuser erworben und bei Bürgern Direktkredite
eingesammelt; auch der Tübinger Gemeinderat gab 150.000 Euro Kredit
dazu. „Wir brauchen günstige Wohnungen, deshalb muss sich auch
Freiburg um unkonventionelle Lösungen bemühen“, so SPD-Stadtrat Walter
Krögner.“

https://www.badische-zeitung.de/freiburg/800-lbbw-wohnungen-freiburg-soll-sich-beteiligen–49305745.html

Den Direktkredit der Stadt Tübingen haben wir inzwischen im Übrigen zurückgezahlt.

bauen – wohnen – leben

Wohnprojekt und Bausparkasse? Auch das geht. Die Stiftung „bauen-wohnen-leben“ der Schwäbisch Hall unterstützt den Ausbau unserer Keller zu Gemeinschaftsräumen: Wir haben vor, ein Hauscafé – offen für die Nachbarschaft – einzurichten und Büroräume für uns und andere Projektinitiativen zu schaffen. Dieses Projekt ist der Stiftung 4000 Euro wert. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Initiativen, die versuchen „adäquate Lösungen auf zentrale Fragen und Herausforderungen, die den Wohnbedürfnissen unserer Zeit Rechnung tragen“ zu entwickeln. Wir freuen uns und danken recht herzlich für die Zuwendung!

Mietshäuser Syndikat

Am Wochenende haben wir – vertreten von einer kleinen Abordnung – auf der Vollversammlung des Mietshäuser Syndikats in Marburg unseren Antrag auf Aufnahme. Nachdem wir – ausgewählt vom Würfelglück – die Versammelten durch unseren Finanzplan geführt hatten, wurden wir einstimmig ins Syndikat aufgenommen. Die Formalien erledigen wir in den nächsten Wochen.

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